Zürcherinnen und Zürcher, die an der Art Basel auffallen
Künstlerinnen und Galeristen aus aller Welt pilgern bald nach Basel. So auch Protagonistinnen und Protagonisten der hiesigen Kunstszene.
Selbstporträts, bunte Landschaften, immer wieder Referenzen auf ikonische Werke der Kunstgeschichte und abstrakte Malerei: Die expressive Bildwelt van Klodin Erb ist vielseitig. Ihre Arbeiten, sagt die 59-Jährige im Gespräch, seien ihre Reaktion und Ausdrucksform dessen, was in der Gesellschaft passiert und sie beschäftigt. «Die Malerei ist ein unmittelbares, sinnliches und auch nachhaltiges Medium. Ich kann damit sehr direkt reagieren, aber auch sehr bewusst handeln», sagt sie. Heisst: direkt Farbe auf die Leinwand bringen. Und diese Malereien sollen fur sich selbst sprechen: «Ich finde wichtig, dass Kunst rein visuell funktioniert und berührt und im besten Fall ein Begleittext den Zugang interessant erweitert.»
Die Auseinandersetzung mit Kunst findet bei Klodin Erb, die seit 25 Jahren künstlerisch arbeitet, auch in einer anderen Rolle statt: Sie arbeitet als Mentorin fur angehende Kunstschaffende an der Hochschule Luzern. «Ich bespreche mit Studierenden ihre Arbeiten, wir denken darüber nach, was sie interessiert und wie sie dies in Kunst umsetzen können», sagt Erb.
Diesen Austausch schützt Erb, es sei auch eine Fortbildung fur sie selbst. «Durch diesen intellektuellen und emotionalen Austausch hinterfrage und präzisiere ich meine eigene künstlerische Praxis.» Diese ständige Weiterentwicklung ist der Grund, weshalb das Bundesamt fur Kultur Erb dieses Jahr mit dem Kunstpreis Prix Meret Oppenheim auszeichnet. «Ausruhen auf dem Erreichten gibt es fur die Künstlerin nicht, unermüdlich treibt sie die Malerei immer wieder aus der Komfortzone hinaus», schreibt die Jury in ihrer Begründung.
Züritipp, Annik Hosmann, Publiziert: 09.06.2022, 05:27