Lockdown Stories, Part 2: Sebastian Utzni

Während dieses (und – hoffentlich – des letzten) Lockdowns wollten wir mehr von unseren Künstler*innen hören und erfahren, was sie in der Isolation tun. Wir haben ihnen 3 Fragen über ihr Befinden und ihre aktuelle Tätigkeit gestellt.

Sebastian Utzni

1. An was arbeitest Du zur Zeit?

Es ist viel los und vieles parallel. I' loving it.

Ich arbeite an einem Heilungsvorschlag zur aktuellen Denkmal-Problematik: Monumente, die sich selbst auflösen. Zu sehen bald im Kunstmuseum Olten. Ich mache grosse Airbrush-Bilder aus den Erkenntnissen, die Firmen aus dem Internet aus DNA-Proben von mir gewonnen haben. Meine neue Publikation „A is for Allah“ mit Mark Pezinger Books in Wien befindet sich auf der Schlussgeraden. Manchmal drucke ich auch ganz meditativ neue Holzschnitte von Disney Figuren. Dann möchte ich Plastikblumen im Fotostudio ablichten. Und eine geheime Malereiserie by a conceptual artist entsteht auch noch.


2. Inwiefern beeinflusst der Lockdown Deine Arbeit?

Der grösste Unterschied zu sonst ist sicher, dass man im Atelier an neuen Sachen arbeitet und sogar neue Ausstellungen einrichtet, ohne dass man weiss, wann sie denn mal für die Öffentlichkeit sichtbar sind. Und da merke ich, dass ich schon ein Öffentlichkeits-Junkie bin. Denn meine Arbeiten sind einfach nicht komplett ohne Rezeption. Vorher sind es Objekte oder Tools. Aber eine künstlerische Arbeit entsteht erst, wenn das auf Menschen und Kontext trifft. Deshalb habe ich im letzten Jahr auch schon Möglichkeiten ausserhalb der Kunstinstitutionen gesucht: Plakate im öffentlichen Raum, Mail-Art etc.


3. Was machst Du, um Dich aufzumuntern?

So blöd das tönt: Ich muss mich wegen dem Lockdown nicht aufmuntern. Ich bin anpassungsfähig (oder resilient, wie ja momentan überall gesagt wird) und munter. Ich muss an einen Artikel in der NY Times denken, der darum ging, ob es OK ist, happy im Lockdown zu sein. Ich finde schon. Weiter leben, weiter arbeiten, weiter denken, yes.

Ich reise nun halt nicht mehr soviel und weit wie vorher, dafür aber mehr in der Umgebung. Und da gibt es auch viele Perlen. Neulich war ich in Zürich-Seebach und habe dieses Foto gemacht. Mega – egal wie grau die Wolken sind!

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