Spring in Your Step

Wir freuen uns, Sie unter dem beschwingten Titel Spring in Your Step zu einer Gruppenausstellung mit Künstler*innen der Galerie und Gästen begrüssen zu dürfen. Diese Eröffnung markiert den Beginn einer neuen Ära für die Galerie. Am ersten März haben wir die Mauer durchbrochen, um unsere Galeriefläche mehr als zu verdoppeln. Wir sind begeistert, den neuen Raum mit Ihnen zu teilen!

Die Ausstellung Spring in Your Step mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Galerie und einigen Gästen markiert einen Aufbruch. Nach zwölf Jahren ergab sich die Gelegenheit, die Galerie zu vergrößern. Im Februar wurden die anliegenden Räumlichkeiten umgestaltet und Anfang März erfolgte die Zusammenschliessung der neuen Räume mit der ursprünglichen Galerie. Somit hat sich unsere Ausstellungsfläche mehr als verdoppelt. In der Eröffnungsausstellung werden die neuen Möglichkeiten aufgezeigt.

Im ersten Raum beginnt durch die vorherrschende Farbe Grün der frühlingshafte Einstieg in die Ausstellung: Von Benedikte Bjerre blickt ein blutunterlaufenes Auge hinter einer aufragenden Tulpe auf die Eintretenden. Das Bild verweist auf die Tulpenspekulation im Vereinigten Niederlande des 17. Jahrhunderts. Daneben hängt ein Aquarell mit subtilem Farbverlauf von Slawomir Elsner. Die frühe, 1968 auf Ibiza entstandene Arbeit BP-Boxen von Pierre Haubensak bringt in der bildnerischen Formgebung ein skulpturales Element mit ein, das auf die Stacks des amerikanischen Minimalisten Donald Judd verweist.

Von Clare Goodwin hängt das große Bild Jane and John mit frappierender Tiefenwirkung und aufregendem orangem Akzent zentral im Raum.

Zwei bildhafte Zeichnungen auf schwerem Büttenpapier von Pierre Haubensak und die hybride Plastik bluish encouragement von wiedemann/mettler werden von zwei weiteren großformatigen Arbeiten des Künstlerpaars, dem Samtobjekt entpuppt und der fotografischen Innenansicht einer Shopping Mall im Bezirk Shinagawa in Tokyo ergänzt. Dieses Bilderpaar von wiedemann/mettler steht in Bezug zu ihrer lovers‘ lane Serie.

Eine vielschichtige Zeichnung des amerikanischen Künstlers Al Taylor und eine direkte Airbrush-Papierarbeit nach Giorgio Morandi von Anne-Lise Coste setzen zwei weitere subtile Akzente in den Raum.

Dann folgt der Übergang in die neuen Räumlichkeiten. Aus architektonischer Sicht stellte sich die Frage, wo der Durchbruch sein sollte. Es war klar, dass die Paradewände im ersten Schaufensterraum beibehalten werden sollten; somit konnte der Übergang nur im zweiten Raum erfolgen. Der Durchgang öffnet die Blickachse auf das Blumenarrangement Inside Outside Backstage Vase der amerikanischen Konzeptkünstlerin Jamie Isenstein. Ihre Vase nach Odilon Redon mit echten und falschen Blumen werden von den zwei Grafiken Soft pink und Soft blue landscape von Richard Hamilton gefasst. In diesen Arbeiten beschäftigte sich der englische Künstler Ende der 1970er Jahre mit Werbeanzeigen der Toilettenpapierfirma Andrex, die in den farbigen Beilagen der Sonntagszeitungen erschienen.

Eine filigrane Skulptur der Japanischen Plastikerin Mamiko Otsubo, in der sie Elemente aus Chromstahl mit Zweigen aus dem New Yorker Central Park und einem purpurnen Jonglierball verbindet, lehnt sich an die hintere Wand an. Der Materialdruck Postcard von Dieter Roth zeigt aus der Vogelperspektive den mit Plastik überzogenen Londoner Hyde Park und anliegende, grün übermalte Stadtlandschaft. Clare Goodwin steuert eine poetische Ceramic Whispers (Conversation) zur Ausstellung bei und Michael Bauch ein starkes Bildkonstrukt mit tiefschwarzer Acrylfarbe auf Jute.

Im vorderen Raum hat Franziska Furter fünf Banner mit Textstücken von Simone de Beauvoir bis zu Jorge Luis Borges zu einer wunderbaren, von der Decke hängenden, imaginären Bibliothek arrangiert. Ergänzt wird diese Werkgruppe von der kleinen, prominent gehängten Arbeit Dowser und dem vielschichtigen Bild Gartenloch von Klodin Erb, das im Frühjahr 2020 entstand und eine Ahnung auf ihre kommende Einzelausstellung Ende Mai 2021 gibt.

Im hinteren Raum steht die wuchtige und zugleich poetische Skulptur aus der Serie Wie tief ist die Zeit? (Cut) von Katja Schenker von 2017. Die Werkgruppe entstand in Zusammenhang mit dem imposanten Kunst-am-Bau-Projekt im Atrium der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz. Dabei handelt es sich um einen Bau von pool Architekten aus Zürich. Gegenüber dem Cut hängt die Arbeit Corona, für die Franziska Furter einen Kreis auf der Wasseroberfläche mit Papier aufgenommen hat.

Die Ausstellung bietet Ihnen und uns, die erste Gelegenheit sich mit den neuen räumlichen Möglichkeiten vertraut zu machen. Sie entfaltet eine breite Palette von künstlerischen Ausdrucksformen und erlaubt viele und verblüffende Querverweise zwischen den einzelnen Kunstwerken zu ziehen. Wir freuen uns, Ihnen bald viele weitere Ausstellungen der Künstlerinnen und Künstler der Galerie und einige überraschende Gastauftritte in der vergrößerten Galerie zu präsentieren.