Minimal Shift
Gruppenausstellung mit Werken von Benedikte Bjerre, Michael Bauch, Pierre Haubensak, Fred Sandback
3. Februar – 18. März 2023
Im Mittelpunkt der Gruppenausstellung steht die Installation A Home is not a House der dänischen Künstlerin Benedikte Bjerre, im selben Raum zeigen wir zwei kleinformatige Triptychen, beide von 1972, von Pierre Haubensak. Ergänzt werden diese Werke durch eine Radierung von Fred Sandback aus dem Jahr 1975, während im ersten Raum drei neue Arbeiten von Michael Bauch zu sehen sind.
Die Ausstellung kreist um die Installation A Home is not a House der Dänischen Künstlerin Benedikte Bjerre, die in der Mitte des Hauptsaals der Ausstellung steht. Die Arbeit besteht aus vorgefertigten Zeltstangen und acht massgefertigten Ecken. Sie besitzt einen provisorischen Charakter, was sich auch im Titel widerspiegelt. Die Dänische Künstlerin arbeitet oft mit leichten Verschiebungen, der uns vertrauten Umgebung und Realität. Dies hat sie bereits im letzten Jahr mit Arbeiten in ihrer Einzelausstellung Who delivers gezeigt, von denen zwei aktuell im Schauraum zu sehen sind. Indem Benedikte Bjerre Zeltstangen ihre funktionale Bestimmung nimmt und sie zum Hausmodell umwandelt, erreicht sie mit einfachsten Mitteln eine minimalistische Verschiebung.
Von Pierre Haubensak zeigen wir im gleichen Raum zwei kleinformatige Triptychen beide von 1972: 3 Tones, 3 Times, One Way und Dark Light. Auf allen sechs Leinwänden rückt er die monochrome Fläche vom Bildrand ab und begrenzt die durchscheinenden Farbflächen mit einer linearen Umrahmung. Mit dieser Geste thematisiert er den Bildträger und stellt Fragen nach der Abbildfunktion.
Die Idee des Bildes als Fenster wird greifbar, um in gleichen Augenblick wieder hinfällig zu werden. Zu den beiden Triptychen gesellt sich ein grösseres Einzelbild von 1973, in dem er die gleichen Gestaltungsprinzipien befolgte. Alle diese Bilder entstanden in New York, dem Wohnort von Pierre Haubensak von 1969 bis 1977. Ergänzt werden die Arbeiten von Benedikte Bjerre und Pierre Haubensak mit einer Radierung von Fred Sandback von 1975.
Im ersten Raum werden die Besucher*innen von drei neuen Arbeiten von Michael Bauch empfangen. Mit sparsamen Mitteln setzte er silberne Kreise und Kringel auf unterschiedlich gestaltete Malgründe. Ein genauerer Vergleich der drei Malgründe ist aufschlussreich und lohnend. Beim Bild mit hellgrünem Malgrund wird ersichtlich, dass Michael Bauch grüne Farbe auf grobe Jute auftrug, um danach silberne Kreisfolgen darauf festzuhalten. Im mittleren Bild malte er mit silberner Farbe eine Fläche mit kreisrunden Aussparungen, die den Malgrund, ein feines Jutegewebe, betonen. Auf dem kleinsten Bild der Gruppe trug Michael Bauch die Silberfarbe auf vorgefärbten Baumwollstoff auf. Sein Anliegen ist es, mit einer Ökonomie der Mittel Fläche zu einer Vorstellung von etwas zu machen. In diesen Bildern im Speziellen und in seinem Werk im Allgemeinen legt er darauf Wert, eine klar ablesbare Ästhetik zu vermeiden. Wichtig sind ihm die Zwischenformen: Die minimalen Verschiebungen der Qualität der Malgründe, die die Wahrnehmung der Bilder entscheidend verändern.