Wir freuen uns sehr, die zweite Ausstellung von Mirjam Blanka Inauen in der Galerie zu präsentieren. Nach ihrer Karriere als Musikerin absolvierte Mirjam Blanka Inauen eine Ausbildung zur bildenden Künstlerin an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in Zürich.

Die Kunst von Mirjam Blanka Inauen besitzt eine verblüffende Direktheit. Mit einfachsten Mitteln, mehrfarbigen Farbflächen auf Papier und einem aus den Farben folgenden Formenvokabular, erzeugt sie Stimmungen und Gefühle. Oft entfalten Ihre Arbeiten eine beinahe synästhetische Wirkung, die nur tastend in Worten beschrieben werden kann. Ein Besuch in ihrem Atelier und die Beschreibung ihrer Vorgehensweise vermag die unmittelbare Wahrnehmung ihrer Papierarbeiten bis zu einem Grad zu erhellen, ohne aber deren beinahe alchemistische Magie zu verraten.

Bei Mirjam Blanka Inauen beginnt die künstlerische Arbeit mit der Bestimmung der Farbe. Dabei benutzt sie die hochwertigen Pigmente der Firma Kremer aus Aichstetten in Deutschland. (Bei der Betrachtung Alter Kunst vergisst man leicht, wie aufwändig früher die Herstellung von Farben war. Oft besassen die Farben eine Bedeutungsebene, so war Maria, die Mutter Gottes, stets in einem blauen Umhang wiedergegeben, dessen Farbe aus kostbarstem Lapislazuli gewonnen wurde, was ihre Bedeutung zusätzlich betonte). Die Pigmente werden mit Binder und Wasser zusammengehalten. Umso mehr Binder dem Wasser beigefügt wird, desto mehr Glanz besitzen die Farben. Die materielle Zusammensetzung der Farbe bestimmt deren Oberflächenwirkung. Auf der Sorte Papier, auf welchem später die Farbflächen übertragen werden, verteilt sie Samples, nebeneinander aufgetragene Farbproben, bis schliesslich ein Resultat ihren Vorstellungen entspricht. Vielleicht besitzt diese Vorgehensweise eine Ähnlichkeit mit der Arbeit in einem Tonstudio, wobei dort der Song bereits vorhanden ist und der Klang definiert werden muss.

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