Le Grand Bleu
Gruppenausstellung mit Werken von Anne-Lise Coste, Slawomir Elsner, Klodin Erb, Franziska Furter, Pierre Haubensak, Clare Goodwin, Sebastian Utzni und wiedemann/mettler.
12. Dezember 2020 – 23. Januar 2021
Wir freuen uns sehr, Ihnen die Gruppenausstellung Le Grand Bleu zu präsentieren. Der Titel verdankt sich einem spontanen Einfall bei der Betrachtung eines großen, königsblauen Aquarells von Slawomir Elsner. Einerseits verweist er direkt auf die blaue Wasserfarbe und das Format des Aquarells, andererseits ist er eine Anspielung auf den gleichnamigen Taucherfilm aus dem Jahr 1988 von Luc Besson. Die Farbe Blau wird mit Begriffen wie Sehnsucht, Spiritualität, geistiger Entwicklung und so weiter in Verbindung gebracht. Obschon diesen Zuschreibungen mit Vorsicht zu begegnen ist, kann in diesen merkwürdigen Zeiten eine spirituelle Deutung durchaus angezeigt sein. Zur Rechten des Aquarells hängt eine schraffierte Farbstiftzeichnung ebenfalls von Slawomir Elsner, die einen Heiligen Sebastian nach Raffael wiedergibt.
Ein großes, neues Bild mit einem orangen Akzentstreifen von Clare Goodwin namens Jane and John und ein langes Banner / Luc Besson von Franziska Furter mit einer Anweisung wie man Meerjungfrauen trifft aus dem Film Le Grand Bleu vervollständigen die Werkgruppe im Schaufensterraum.
Im Hauptraum der Galerie hat das Künstlerpaar wiedemann/mettler speziell für die Ausstellung sechs neue Arbeiten von Fotografien und Malereien unter einer durchsichtigen Wachsschicht geschaffen. Dargestellt sind verklärte Sehnsuchtsorte, blaue Himmel, eine Insel und weite Horizonte. Eine Türe von Anne-Lise Coste Blue Blue Blue (Ocean) steht in der Wandmitte. Sie öffnet einen fiktiven Blick zum Ozean und ist ein Hinweis auf Neuigkeiten der Galerie für das kommende Jahr. Neben der Türe hängen acht Arbeiten von Sebastian Utzni aus der Serie der Cour des Miracles, die einen durch die Lektüre eines blind geprägten Textes und einer Fotografie auf wunderbare Kopfreisen entführen.
Auf der Stirnseite hängt ein Bild von Pierre Haubensak, in dem er auf chromgelbem Grund mit einem etwa 50 Zentimeter breiten Spachtel aus Blech blaugraue Farbe auftrug und eine Städteansicht im Breitformat in der Abenddämmerung erahnen lässt. Von Franziska Furter schließen sich zwei Arbeiten auf Papier aus der Serie der Scattered Rainbows an. Diese Darstellungen von Regenbogen schuf sie im Wasserbad, indem sie die auf der Wasseroberfläche schwimmenden Farbpartikel mit dem Papier abtupfte. Die frühe Arbeit Shades II, ein negativer Sternenhimmel mit Emaile-Farbe und Trap/Bay, ein kunstvoll geknüpftes blaues Nylon-Seil ergänzen die Werkgruppe von Franziska Furter. Neben diesen Arbeiten befindet sich eine blaue, knautschige Sternenskulptur von wiedemann/mettler mit dem erbauenden Titel bluish encourgament.
Als Preziosen sind im Raum zwei Bilder aus der Serie Memory von Klodin Erb verteilt. Diese Bilder entstanden für die Gruppenausstellung Vehlandschaften im Talmuseum St. Antönien. Klodin Erb entdeckte im Museum Gegenstände, die sie auf ihre Bilder übertrug. Dabei ahmte sie in diesen Bildern die Oberfläche von Keramik nach, welche im Tal in der handwerklichen Tradition der Hafner-Dynastie Lötscher hochgehalten wird. Im hinteren Raum hängen fünf neue Aquarelle von Slawomir Elsner Aus der Serie A4, drei verblüffende gleichmäßige Aquarelle, ein Farbenverlauf und eine Sternenkonstellation.
Wir sind sehr froh, diese turbulente Jahr mit dieser stimmigen Ausstellung von Arbeiten von Künstler*innen aus dem Galerieprogramm beschließen zu können. Wir freuen uns, auf ihren Besuch und werden mit spannenden Neuigkeiten bezüglich der Galerie im kommenden Jahr aufwarten.