Die Fenster-1
Gruppenausstellung im Hybridformat mit Werken von Künstler*innen aus dem Galerieprogramm
Fenster 1
Durch die Fenster können die Passant*innen ausserhalb der Galerie von der Strasse aus Arbeiten von Künstler*innen des Galerieprogramms sehen. Im ersten Schaufenster hängt ein grosses blaues Aquarell von Slawomir Elsner im Zentrum. Diese erstaunliche Arbeit aus der Serie der Just Watercolors ermöglicht es, den Betrachter*innen ins Bild einzutauchen. Die Farbe Blau wird mit Ideen der Sehnsucht, der Spiritualität, der Hoffnung usw assoziiert. Obschon diese Zuschreibungen mit Vorsicht behandelt werden sollten, könnte eine spirtuelle Interpretation in diesen merkwürdigen Zeiten durchaus angezeigt sein.
Rechts des Aquarells hängt eine farbige Schraffurzeichnung, die einen Heiligen Sebastian nach Raffael wiedergibt. Die Zeichnung ist ebenfalls von Slawomir Elsner und ist eine Aneignung eines Gemäldes in genau gleichem Format von Raffael, das sich in der Accademia Carrara in Bergamo in Italien befindet. Es ist ziemlich passend für unsere Zeit, dass der Heilige Sebastian gezeigt wird, ist er doch der Patron gegen die Pandemie. Ein neues grosses Bild von Clare Goodwin namens Jane and John mit einem orangen Akzentblitz und ein langes Banner / Luc Besson von Franziska Furter, dessen Text aus dem Film Le Grand Bleu verrät, wie man Meerjungfrauen begegnet, vervollständigen die Gruppe von Arbeiten im ersten Fenster.
Fenster 2
Dieses Fenster zeigt 7 Arbeiten von 5 Künster*innen. Zur Rechten ist das Bild YANG (Pochoir) des Schweizer Malers Pierre Haubensak zu entdecken, in welchem er mit Konzepten von Figur-und-Grund experimentiert, ein zentrales Thema in der Geschichte der Malerei. Links von diesem Bild ist eine rätselhafte Arbeit der Amerikanischen Konzeptkünstlerin Jamie Isenstein namens Inside Outside Backstage Vase. Zentral für diese Arbeit ist, dass die Künstlerin die Vase selber hergestellt hat und dabei eine Vase imitierte, welche in einem Stillleben des symbolischen Künstlers Odilon Redon zu sehen ist, und das man neben künstlichen Blumen, die in verschiedenen Jahreszeiten blühen, echte Blumen ins Arrangement einstreuen sollte.
Links neben diesem skulpturalen Stillleben hängt eine grosse Farbstiftzeichnung von Slawomir Elsner, Allegorie der Liebe oder Venus küsst Amor (nach Bronzino). Dabei handelt es sich um eine Appropriation nach einem originalen Bild von Agnolo Bronzino, das sich in der National Gallery in London befindet. Zur Linken der Zeichnung von Elsner hängen drei Monotypien von Klodin Erb in von Hand bemalten Holzrahmen. Die Monotypien zeigen verschiedene Avatar-Haarschnitte. Einige verweisen auf bekannte Frisuren wie zum Beispiel derjenigen von Marilyn Monroe, andere zeigen mehr alltägliche oder historische Haarpracht. Zur Linken dieser Monotypien hängt eine lose Leinwand von Anne-Lise Coste. Das Bild mit dem Titel Au pays parfumé que le soleil caresse wurde in ihrer wichtigen Ausstellung im Helmhaus Zürich gezeigt. Es verweist durch die Farbgebung und mit den dargestellten Objekten, eine Baguette ist unschwer erkennbar, auf den Heimatort der Künstlerin in Südfrankreich.