Clare Goodwin
Clare Goodwin (*1973 Birmingham, England, lebt und arbeitet in Zürich) ist hauptsächlich als Malerin tätig. Seit kurzem stellt sie auch Keramiken her und produziert gelegentlich auch Plastiken. Sie malt abstrakt und ist für ihre kantigen Kompositionen und kühnen Farbkombinationen bekannt. Manchmal schafft sie große Wandmalereien, die die Betrachter*innen beinahe physisch erfahren können. In ihrer Malweise ist in den Details immer ein Sinn für unorthodoxe Beziehungen enthalten. Für diese genauen, rigoros ausgearbeiteten und sorgfältig ausgeführten Anordnungen von abstrakten Formen greift Clare Goodwin auf ein äußerst eklektisches und sich stets vergrößerndes Quellenmaterial zurück. Oft benutzt sie Vornamen für die Titel ihrer Bilder. Hohe Kunst und Heimdekoration scheinen sich in einer farbenprächtigen Seifenoper auf Leinwand zu treffen, die in ihrem Abspann eine Vielzahl von menschlichen Charakteren aufführt. Goodwin Überblicksausstellung Constructive Nostalgia im Kunsthaus Pasquart in Biel 2016 – die häusliche Diorame in zwei- und dreidimensionalen Arbeiten und architektonische Interventionen beinhaltete – lieferte veritable Bühnenbilder für ihre Untersuchung der Vergangenheit als ästhetische Währung der Gegenwart. Andere Werkreihen wie die Whispering Widows lassen sofort die Idee einer möglicherweise komplizierten und eher geschwätzigen weiblichen Besetzung von Protagonistinnen aufkommen. In ihren jüngsten Werken hat Clare Goodwin ein neues zufälliges Element in den Entstehungsprozess ihrer Gemälde eingeführt. Dort, wo sie bisher das Zusammentreffen und die Verschiebung von Formen im Raum als ein kompositorisches Spiel im Gange erscheinen ließ, scheint das neue Motivlexikon auf verwaschenem, amorphem Grund zu sitzen oder aus ihm herauszuwachsen. Clare Goodwin erinnert uns in ihrer Rolle als Kuratorin des Verlorenen und Hüterin der Vergangenheit freudig an die verschiedenen intellektuellen Räume, die uns die ungegenständliche Welt - mit ihren Gitternetzen, Flecken und Mustern - bietet und in die wir uns wieder einfügen und Spuren unserer persönlichen Geschichten hinterlassen können. (Der Text basiert auf einer Übersetzung eines Essays von Rebecca Geldard von 2017)
Clare Goodwin studierte von 1993 bis 1996 an der Winchester School of Art (BA Painting) und am Royal College of Art, London von 1996 bis 1998 (MA Painting). Einzelausstellungen beinhalten unter anderen sottovoce, Haus der Kunst St Josef, Solothurn (2020), Constructive Nostalgia, Kunsthaus Pasquart, Biel (2016); Broken Parallels, Karin Sachs Gallery, München (2014) und Kiss on the Blue, Rotwand Gallery, Zürich (2011).
Clare Goodwin – It’s All About
2. September – 21. Oktober 2023
Clare Goodwin: DIDN’T I TELL YOU, I THINK I DID
24. Oktober – 5. Dezember 2020
Clare Goodwin: Whispering Widows
26 August – 7 October 2017
Le Grand Bleu: Group show with works by Anne-Lise Coste, Slawomir Elsner, Klodin Erb, Franziska Furter, Pierre Haubensak, Clare Goodwin, Sebastian Utzni and wiedemann/mettler
12 December 2020 – 23 January 2021
Correspondance: Clare Goodwin, Mamiko Otsubo, Pierre Haubensak, wiedemann/mettler and guests
8 February – 16 March 2019
With Other Eyes, group show with works by Anna Amadio, Michael Bauch, Benedikte Bjerre, Anne-Lise Coste, Slawomir Elsner, Klodin Erb, Franziska Furter, Clare Goodwin, Pierre Haubensak, Alex Heim, Jamie Isenstein, Mamiko Otsubo, Athena Vida, wiedemann/mettler, Bill Woodrow
26 May – 26 July 2018
Denise and Dennis by Clare Goodwin
www.nieves.ch
Five writers respond to Clare Goodwin’s painting Dennis and Denise (2018), offering narrative foils to Goodwin’s visual language. Dennis and Denise is neither described nor explained, but serves as a catalyst for literary experimentation. The texts, in turn, illustrate the painting’s wealth of implicit meaning.