Kunstpark wird zum neuen Wahrzeichen von Skrydstrup

Skrydstrup bekommt ein neues Wahrzeichen. Ein Landschaftskunstpark wird ab dem kommenden Jahr die Menschen in jenem Dorf begrüßen, in dem Dänemarks einziger Kampfjetstützpunkt liegt. Die Kopenhagener Künstlerin Benedikte Bjerre wird den Park gestalten. Was sie sich dabei gedacht hat, verrät sie dem „Nordschleswiger“.

Noch liegt an jenem Ort, an dem bis zum nächsten Sommer Skrydstrups neues Wahrzeichen entsteht, eine grüne Wiese: Die Schöpferin des Kunstparks ist die Kopenhagener Künstlerin Benedikte Bjerre. Sie hat Anfang des Jahres die Ausschreibung für das Kunstwerk gewonnen und sich damit in einem starken Mitbewerberfeld behauptet, verrät Charlotte Bagger Brandt, Kuratorin des Staatlichen Kunstfonds.

Eine gute Idee

„Benedikte hat mit ihrer Idee überzeugt. Diese zielt darauf ab, den Alltag auf dem Stützpunkt künstlerisch abzubilden und zugleich eine Verbindung zum Alltag jenseits des Zauns herzustellen, indem sie einen Ort der Begegnung schafft“, so die Kunstsachverständige.

Ein erstes Treffen mit den künftigen Nachbarn des Kunstparks fand am vergangenen Woche in Skrydstrup statt.Foto: Ute Levisen

Miniaturen aus Lehm

Benedikte Bjerre hat ihrerseits längst die Ärmel hochgekrempelt und mit der Arbeit begonnen: „Zurzeit arbeite ich an den einzelnen Modellen. Es sind Miniaturen aus Lehm.“

Die junge Künstlerin lebt und arbeitet heute in Kopenhagen. Sechs Jahre hat sie in Frankfurt am Main verbracht, wo sie an der Städelschule, der renommierten Hochschule für Bildende Künste, studierte.

Mit Blick auf den Kunstpark sei alles noch im Skizzenstadium, wie Benedikte Bjerre betont.

Künstlerische Interpretationen militärischer Missionen

Zentrale Bestandteile ihres Werks aber stehen längst fest: Das höchste Element, eine Gletschernachbildung, wird etwa sechs Meter in die Höhe ragen und weithin sichtbar sein. Modelle von Dünen, die an den Einsatz der Skrydstruper Kampfpiloten in Libyen erinnern, oder eine künstlerische Nachempfindung des Grand Canyon gehören ebenfalls dazu. Ein „Fluss“ aus Aluminiumguss in der Mitte des Parks symbolisiert den Euphrat und die Mission der Kampfpiloten im Irak.

Weitere Kunstelemente sind die Eisberge der Arktis, ein Vulkan, der den italienischen Nato-Stützpunkt Sigonella auf Sizilien symbolisiert, sowie ein „Meer“, das an die Luftüberwachungsmissionen erinnert, die unter anderem dänische F-16-Piloten im Baltikum wahrnehmen.

„Das Werk besteht aus semi-abstrakten, großformatigen Landschaftselementen. Sie symbolisieren Orte auf der ganzen Welt, an denen die Luftwaffe, deren Kampfjets in Skrydstrup stationiert sind, im Einsatz waren", fasst die Künstlerin ihre Idee zusammen.

Kunst zum Spielen

Ihre Kunstwerke seien dabei nicht nur zum Anschauen da, sondern zum Anfassen, zum Hinsetzen und zum Klettern. „Darum brauchten wir neben zahllosen behördlichen Genehmigungen auch eine Spielplatzzulassung“, ergänzt Charlotte Bagger Brandt.

Der Landschaftskunstpark wird sich auf einer Fläche von 80 mal 80 Metern erstrecken und insgesamt 4 Millionen Kronen kosten.

Auf dem Stützpunkt des Skrydstruper Jagdgeschwaders wird der bekannte Bildhauer René Schmidt aus Viborg einen Skulpturengarten errichten. Diese Anlage wird indes nicht öffentlich zugänglich sein.

Von Ute Levisen, 16. Juni 2023

Der Nordschleswiger

https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig-hadersleben-kultur/kunstpark-wird-zum-neuen-wahrzeichen-von-skrydstrup

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