Die erste Ausstellungsvariation wird von den beiden Künstlerinnen Clare Goodwin und Mirjam Blanka Inauen ausgerichtet. Gemeinsam ist den Arbeiten von Clare Goodwin und Mirjam Blanka Inauen das Interesse an der Abstraktion, farblicher Ausgewogenheit und die Verwendung von ungewöhnlichen Bildträgern, einerseits Keramik, anderseits Packpapier. Die Bildfindungen beider Künstlerinnen fügen sich in der Galerie zu einer farbenfrohen, frühlingshaften Variation.

Gleichzeitig erscheint die Publikation Ceramic Whispers, die einen kurzen Text von Michael Nitsch und Fotografien einiger der Keramikarbeiten von Clare Goodwin der letzten drei Jahre beinhaltet.

Clare Goodwin

Clare Goodwin richtet zwei Räume der Galerie mit ihren Arbeiten ein. Den Schaufensterraum verwandelt sie mittels eines Paravents, eines Büchergestells, eines Schminktisches, eines Stuhls, eines Clubtisches und zweier Teppiche in eine scheinbar bewohnte Stube, in die sie ein Bild und zwei Ceramic Whispers hängt und drei Schalen platziert. Im zweiten von ihr bestückten Raum verteilt sie sparsam, ausschließlich Keramiken. Durch diese konzentrierte Setzung kommen die farblichen Variationen und formalen Konstellationen der Ceramic Whispers besonders gut zur Geltung. Es sind einzelne handgeschnittene und handglasierte, – gebrannte Elemente von malerischer Form. In Paaren im Dialog oder als Einzelstücke entfalten die farbigen, glasierten Keramiken unterschiedliche Stimmungen. Die einzelnen Keramiken sind manchmal monochrom, in gedeckten Tönen, andere haben Motive und Muster und leuchtende Farben. Einzeln oder als Kollektiv schaffen sie einen malerischen Anblick, der durch den Prozess der Abstraktion erzählerische und poetische Möglichkeiten entstehen lässt. Im Grunde funktionieren sie ähnlich wie ein gemaltes Bild, wenn auch eines, das sich auf einer unterteilten Keramikoberfläche materialisiert.

Mirjam Blanka Inauen

Mirjam Blanka Inauen stellte im von Clare Goodwin kuratierten Künstlerraum StudioK3 aus und erhält nun eine Carte Blanche in zwei Räumen der Galerie. In neun vibrierenden, kontrastreichen, Farbbahnen auf Papier namens flip! 1-4 kleidet sie die Räume ein. Dabei stellt sie zwischen den einzelnen Arbeiten und über die Raumbegrenzungen hinweg einen Dialog her. Die grossen Papierarbeiten lassen an Collagen von Henri Matisse oder an die dichten Zeichnungen der amerikanischen Künstlerin Suzan Frecon denken.